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An dem präventiven FS 100-Winterdienst wird in Zukunft kein Weg vorbeiführen
Lisa Schneider erinnert sich noch gut an diesen einen Wintermorgen im Januar. Die Krankenschwester war gegen halb sechs Uhr morgens mit ihrem Auto auf dem Weg in die Klinik, um ihren Dienst auf der Kinderstation anzutreten. Kurz zuvor hatte es ein wenig geregnet, kein Grund zur Sorge, hatte sie damals gedacht. Doch dann kam in einer Kurve ihr Wagen gefährlich ins Schleudern. Lisa Schneider verlor die Kontrolle und landete am Ende im Straßengraben. Glück im Unglück, es blieb bei einem Blechschaden.
Überfrierende Nässe und Reifglätte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sind tückisch für die Verkehrssicherheit. Sobald Schnee fällt oder bei deutlichen tieferen Temperaturen und der Gefahr von Glatteis hat sich bei den deutschen Winterdiensten der Einsatz von sogenanntem Feuchtsalz bewährt. Dabei wird das Salz vor dem Ausbringen angefeuchtet. Das hat den positiven Effekt, dass das Salz besser auf der Fahrbahn haftet und von den Fahrzeugen nicht so schnell verweht wird.
Sole bleibt genau dort, wo sie hingehört, nämlich auf der Fahrbahn
Eine weitere Technik ist die Sole-Streuung. Dabei wird reine Salzlösung auf die Fahrbahn gesprüht, der Fachmann spricht hier von der sogenannten FS 100-Technologie. „Sole besteht aus 80% Wasser und 20% Salz und dieses Gemisch hat so viel Salz in sich, dass es z.B. für diese typischen Reifglättearten absolut ausreicht.“, erklärt Dipl.-Ing. Dražan Bunoza. Er ist Leiter der Autobahnmeisterei im rheinland-pfälzischen Mendig und u.a. Co-Autor eines Forschungsprojektes, das den Nutzen und Einsatz der FS 100-Technologie aktuell untersucht. Wasser bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf die Straßen zu spüren, das mag zunächst nach einem Widerspruch klingen, hat sich aber in den zurückliegenden Jahren bewährt. Die FS 100-Technologie wird nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern erfolgreich eingesetzt – aus gutem Grund. „Wir brauchen das Salz auf der Fahrbahn und nicht am Rand“, so Bunoza, „und die Sole, die beschafft uns diesen Vorteil. Die Sole verteilt sich sehr gut und sie wird nicht mehr nach links und rechts verweht, sondern sie bleibt genau dort, wo wir sie brauchen, auf der Fahrbahn.“
Dazu kommt, dass man beim Einsatz von Sole andere Liegezeiten hat. Die Salzlösung sorgt bis zu 24 Stunden dafür, dass keine Reifglätte entsteht. Das heißt, die Streufahrzeuge müssen weniger Einsätze fahren und die Mitarbeiter können stattdessen z.B. für die winterliche Gehölzpflege eingesetzt werden. Ein effektiver Winterdienst mit hoher Nachhaltigkeit und einer besseren Nutzung der Ressource Personal. Für den Winterdienst-Experten steht fest: „An dem präventiven FS 100-Winterdienst wird in Zukunft kein Weg vorbeiführen. Damit kann man einen sehr, sehr guten und vor allen Dingen einen sehr verkehrssicheren Winterdienst gewährleisten.“ Unfälle durch Reifeglätte und überfrierende Nässe, wie der von Lisa Schneider, können so verhindert werden.