keine Publikationen im Bestellübersicht
Im Kampf gegen Karies steht Deutschland im internationalen Vergleich gut da.
Die kontinuierliche Aufklärung und vor allem regelmäßige zahnärztliche Kontrollen zeigen Wirkung. „Bei der Zahngesundheit der Zwölfjährigen sind wir Weltspitze“, sagt der Zahnmediziner Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke. Problematisch sind dagegen die Erwachsenen: „Hier haben wir das Problem“, so Prof. Zimmer, „dass sich die tollen Erfolge bei den Heranwachsenden im Erwachsenenalter nicht adäquat fortsetzen, obwohl wir bei den neuesten bevölkerungsrepräsentativen Untersuchungen, der 6. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS), auch in dieser Altersgruppe deutliche Verbesserungen beim Kariesbefall sehen.“
Bei der 6. Deutschen Mundgesundheitsstudie, die im Frühjahr u.a. von der Bundeszahnärztekammer vorgestellt wurde, wurden die Ergebnisse aus den Jahren 2021 bis 2023 ausgewertet. Insgesamt 3.400 Menschen aller Altersschichten wurden an 90 Orten in Deutschland befragt und untersucht. Früherkennungsuntersuchungen bei Kleinkindern, Individualprophylaxe und regelmäßige Kontrolltermine haben die Mundgesundheit der Deutschen insgesamt verbessert. Aber es gibt auch noch Verbesserungspotenzial: Ein Beispiel sind pflegebedürftige Menschen, die auch Unterstützung bei der Mundhygiene benötigen oder Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Hier kann neben weiterer Aufklärung auch der Einsatz von fluoridiertem Speisesalz helfen, die Kariesprophylaxe weiter zu verbessern.
Kariesprophylaxe durch Fluoridiertes Speisesalz
In jedem Supermarkt gibt es mittlerweile Speisesalz, das nicht nur Jod, sondern auch Fluorid enthält. Dr. Franz Götzfried, von Salt Research + Consulting, hat sich intensiv mit dem Thema Mikronährstoffe im Speisesalz beschäftigt. „Die Speisesalzfluoridierung ist eine nachweislich wirksame und weltweit angewandte Kariesprophylaxemaßnahme. Fluoridiertes Speisesalz hat den Stellenwert einer Basisprophylaxe. Deshalb soll fluoridiertes Speisesalz zusätzlich zur Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta während der gesamten Lebenszeit der Zähne zum Einsatz kommen. Hierbei ist weniger die Menge an Fluorid von Bedeutung. Vielmehr ist die tägliche und wiederholte Verwendung des angereicherten Salzes beim Kochen und Backen sowie Würzen der Speisen entscheidend. Um die maximale Wirksamkeit zu erzielen, sollte im Haushalt ausschließlich fluoridiertes Speisesalz zum Einsatz kommen“, so das Fazit des Experten. Die größte Herausforderung sieht Dr. Götzfried vor allem darin, dass man noch mehr über den Nutzen und die Wirksamkeit von Fluorid im Salz informieren muss. „Die Verbraucher müssen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse über den Nutzen der Salze mit Mikronährstoffen informiert werden. Damit kann dem Eindruck einer Zwangsmedikation entgegengewirkt werden und die Akzeptanz bei den Verbrauchern erreicht werden.“ So könnte in den kommenden Jahren die Zahngesundheit in Deutschland weiter verbessert werden.