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Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal Nudeln serviert? Erst vor ein paar Tagen? Dann liegen Sie durchaus im Trend, denn mehr als die Hälfte aller bundesdeutschen Verbraucher kocht mindestens einmal in der Woche Nudeln, so der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS). Bei gut zehn Kilogramm Nudeln liegt derzeit der aktuelle Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland – Tendenz steigend. Und laut dem Bundeszentrum für Ernährung soll es rund 250 verschiedene Nudelvarianten auf dem Markt geben.
Ohne Salz gekocht schmecken Nudeln fade
Was die allermeisten Nudelvarianten gemeinsam haben, ist, dass man beim Kochen Salz ins Kochwasser geben sollte. Aus einem einfachen Grund: Getreideprodukte wie Nudeln und Brot brauchen eine gewisse Salzzugabe, schon für die Struktur und die Eigenschaften des Teiges. Ohne Salz gekocht schmecken sie fade, denn salzfreies Kochwasser entzieht den Nudeln ihr Salz und weitere osmotisch wirksame Geschmacksgeber. Weil aber immer wieder darüber diskutiert wird, wie viel Salz man täglich essen sollte, stellt sich die Frage, wie viel Salz ins Nudelwasser gehört.
„Entscheidend ist, dass man welches zugibt. Sonst schmecken die Nudeln nicht. Hier kann man sich mengenmäßig gerne individuell herantasten. Als Faustregel gilt: pro Liter Wasser ein gestrichener Teelöffel. Soll das Wasser für die Pastasauce verwendet werden, lieber etwas weniger“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Gonder. Im Grunde sollte man sich nicht zu sehr auf einzelne Punkte in der Ernährung fixieren. Empfehlungen wie „man dürfe nur sechs Gramm Salz pro Tag essen“, haben für das Gros der Verbraucher keine Bedeutung. „Diese „Regel“ ist für die meisten Menschen nicht relevant, nur für einige Patienten mit Bluthochdruck und/oder Nierenleiden“, so Ulrike Gonder, „zudem ist diese ‚Obergrenze‘ wissenschaftlich nicht gut belegt. Sie scheint eher eine Untergrenze in Sachen Herz- und Gefäßgesundheit zu sein.“ Viel wichtiger dagegen ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Muss um jedes Gramm Salz diskutiert werden?
Das heißt, Lebensmittel aus allen Lebensmittelgruppen, inklusive der tierischen, möglichst im Rahmen von Mahlzeiten mit längeren Pausen dazwischen, möglichst wenig Convenience, viel Frisches, so die Empfehlungen der Ernährungswissenschaftlerin. „Die detaillierte Diskussion um jedes Gramm Salz verstellt womöglich den Blick für die eigentlichen Probleme“, sagt Ulrike Gonder, „das gilt beispielsweise auch für Gemüse und Salate: Sie zu essen, trägt zur Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen bei. Doch wenn kein oder zu wenig Salz dazu kommt, schmecken auch sie vielen Menschen zu fade, als dass sie sich zum Konsum überwinden könnten. Womit der gesunden Ernährung ein Bärendienst erwiesen wäre. Und was die Nudeln angeht: Wenn sie gut vertragen werden und keine Probleme verursachen, dann bitte auch mit so viel Salz kochen, dass sie gut schmecken.“