KARTOFFELANBAU IN DEUTSCHLAND

Auf die Düngung kommt es an

Viel hilft viel… wer glaubt, dass man so in der modernen Landwirtschaft mit Mineraldünger umgeht, der irrt gewaltig. „Ich weiß natürlich, dass meine Kartoffeln Nährstoffe benötigen, aber Düngung und Pflanzenschutz sind auch Kostenfaktoren, die ich in meiner Rechnung berücksichtigen muss“, erklärt Dirk Gröhmkes, Kartoffelbauer aus dem niedersächsischem Cloppenburg. Und deshalb lautet Gröhmkes Devise: bedarfsgerechte Düngung. Er setzt seit Jahren auf die sogenannte sulfatische Kaliumdüngung. „Das klingt für den Laien schon nach Fachchinesisch“, gibt der junge Landwirt zu, „eine solche Düngung bewirkt in der Kartoffel einen höheren Gehalt an Trockensubstanz, was sich in Kombination mit einem günstigen Stärke-Eiweiß-Verhältnis in einem herzhaften, kräftigen Geschmack der Knollen widerspiegelt.“

Kaliummangel – eine Gefahr für gesunde Pflanzen und Böden

Kartoffeln haben einen hohen Kaliumbedarf. Fehlt dieser wichtige Mineralstoff, der in Deutschland in heimischen Kalibergwerken abgebaut wird, kann es u.a. zu Verfärbungen und abgestorbenen Stellen bei den Kartoffelpflanzen kommen. Und das sind nicht die einzigen Auswirkungen, denn der Nährstoff ist beteiligt an der Bildung, Verlagerung, Umwandlung und Einlagerung von Kohlenhydraten und damit von Stärke. Er kann Spätfrostschäden verringern, Verfärbungen verhindern und erhöht die Lagerstabilität der Knolle.

Dass im letzten Jahr, trotz widriger Wetterverhältnisse, die geerntete Kartoffelmenge auf dem Hof der Gröhmkes stabil geblieben ist, führt der Landwirt auch auf die Gesundheit seiner Pflanzen und Böden zurück. Und so wie bei ihm, hat sich auch insgesamt die Kartoffelernte 2023 entwickelt. „Mit 10,9 Millionen Tonnen Kartoffeln ernteten die deutschen Landwirtinnen und Landwirte knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr“, stellte das Bundeslandwirtschaftsministerium zunächst im Herbst 2023 fest. Ein paar Wochen später wurde diese Zahl vom Statistischen Bundesamt dann sogar noch auf insgesamt 11,6 Millionen Tonnen angehoben. Damit ist Deutschland weiterhin eines der führenden Anbauländer innerhalb der EU. Und wie sieht es im Erntejahr 2024 aus? „Der Winter war sehr warm und die Niederschläge haben Kartoffelkrankheiten unterstützt“, so Landwirt Dirk Gröhmkes. Dennoch bleibt er, was die laufende Saison betrifft, optimistisch. „Wir können mit den richtigen Nährstoffen die Pflanzengesundheit unterstützen, aber das Wetter – und das hat schon mein Großvater immer gesagt – werden wir nie ändern können.“